Kinder sind keine kleine Erwachsene
Dass Kinder keine kleinen Erwachsenen sind, wirkt sich auch auf die Patientenbeurteilung aus, auch wenn diese denselben Grundprinzipien wie beim Erwachsenen folgt. Kleine Kinder können ihre Beschwerden häufig nur unpräzise äussern. Angaben von Betreuungspersonen haben dadurch eine grosse Bedeutung. Trotzdem soll das Kind als eigenständige Persönlichkeit ernst genommen werden. Symptome von Kindern können sich wesentlich von denjenigen von Erwachsenen unterscheiden.
Bewusstsein
Zeichen einer Bewusstseinsstörung beim Kind können sein: Nahrungsverweigerung, Reizbarkeit, schrilles Schreien, Teilnahmslosigkeit (evtl. im Wechsel mit Erregungszuständen), Verwirrung, Schläfrigkeit, verminderte Körperspannung, Bewegungsstörungen, Bewusstlosigkeit und Krampfanfälle.
Atmung
Zeichen von Atembeschwerden/Atemnot beim Kind können sein: Nasenflügeln (Weiten der Nasenflügel bei jedem Einatmen), Einziehungen an Brustwand und Hals beim Einatmen, Schaukelatmung (Brust fällt beim Einatmen ein und Bauch wölbt sich vor; umgekehrt beim Ausatmen), Nickbewegungen beim Atmen (Kinn hoch beim Ein-, Kinn runter beim Ausatmen), Husten, Heiserkeit und Atemgeräusche wie Pfeifen, Grunzen, Stöhnen, Knistern, Gurgeln, Rasseln, Keuchen, Blaufärbung von Lippen und Finger-/Zehenspitzen.
Kreislauf
Zeichen von Kreislaufproblemen beim Kind können sein: Schwindel, Blässe, Blaufärbung der Lippen und Finger-/Zehenspitzen, Unwohlsein, Marmorierung der Haut.
Verletzung
Zeichen einer Verletzung bei Kindern können sein: Wimmern, Weinen, Schreien, Schonhaltung.